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Lammetalbahn: Prinzip Hoffnung muss aufhören

Verantwortung ist gefragt

Die Stadt Bad Salzdetfurth betrachtet die presseöffentlichen Auseinandersetzungen der vergangenen Tage zwischen dem Bahnbetreiber start und dem Leistungsbesteller Landesnahverkehrsgesellschaft mit Kopfschütteln und Sorge. „Dass sich start und LNVG nun presseöffentlich gegenseitig Schuld zuweisen anstatt gemeinsam nach neuen und endlich wirksamen Lösungen zu suchen, wird ihrer gemeinsamen Verantwortung für die Lammetalbahn und die Bad Salzdetfurther Bürger*innen keinesfalls gerecht“, kritisiert Bürgermeister Björn Gryschka, „ich erwarte jetzt ein Handeln der Verantwortlichen, um Bad Salzdetfurth nicht vom modernen und zuverlässigen Schienenverkehr abzuhängen. Sonst würde unsere Stadt die Chancen verpassen, die das 49-Euro-Ticket verspricht.“

Die Stadt hatte schon im April 2022 die Beteiligten einschließlich des Landkreises dringend gebeten, zu einem Krisengipfel einzuladen. Dieser fand nicht statt, weil die Verantwortlichen die Hoffnung auf „mehr Personal“ und „neue Werkstatt ab Juli“ gesetzt hatten. Wie die LNVG nun erklärt, werde die Werkstatt erst seit Herbst genutzt – ein Instandhaltungsrückstau bei den Fahrzeugen sei noch immer vorhanden. Start gibt an, dass Personalausfälle „nur noch für weniger als 1 % der Zugausfälle“ verantwortlich seien. „Ob das viel oder wenig ist, würde man aber erst im Gesamtblick erkennen können“, meint der Bürgermeister und kündigt deshalb an: „Die Stadt selbst wird für Februar die Beteiligten zu einem Krisengipfel einladen und auch den Landkreis Hildesheim dazu bitten, um den dringend erforderlichen intensiven Austausch nach über einem Jahr des vergeblichen Wartens auf Verbesserungen zu initiieren. Von diesem Gespräch erwarte ich mir umfassende Aufklärung und werde vorschlagen, im März dem Rat gemeinsam zu berichten.“