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Sehenswertes in Bad Salzdetfurth

Bad Salzdetfurth bietet eine Menge Sehenswertes für seine Besucherinnen und Besucher. Ob in der Kernstadt oder den Ortsteilen, überall warten historische Bauten und landschaftlich reizvolle Plätze darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.

Das "Soltmänneken"

Das Wahrzeichen Bad Salzdetfurths ist noch heute an einem Mauerstein an der Westseite der St. Georgskirche zu finden. Eine Chronik vertritt die Ansicht, dass die dankbare Gemeinde ihrem Hauptwohltäter nach seinem Tode mit dem „Soltmänneken“ - einem steinernen Relief aus dem Jahre 1569 – ein bleibendes Denkmal errichtete. Wahrscheinlicher ist die Annahme, dass in dem „Soltmänneken“ mit der zum Treueschwur erhobenen Rechten und dem von der linken Hand gestützten Schild mit den drei Siedehaken das Sinnbild der hiesigen Salzsiederei zu erblicken ist, zumal sich in jener Zeit das Siedegeschäft besonders gut lohnte.

Wasserschloss und Schlosspark Bodenburg

Das Schloss Bodenburg, dessen Ursprung bis in das 10. Jahrhundert zurückreicht, bildet den Mittelpunkt des Ortsteils Bodenburg. Als Wasserburg angelegt wurde sie im Laufe der Jahrhunderte, durch vorhergehende Brände bedingt, mehrmals umgebaut. Auch die Kriege der Vergangenheit haben ihre Spuren hinterlassen. Allein im Dreißigjährigen Krieg wurde das Wasserschloss zu drei Vierteln zerstört. Zeitzeugen der alten Burg sind der Turm und der Teich an der Westseite, die sich dem Besucher von der Parkseite erschließen. In den letzten Jahren wurden die Turmhaube und das Schloß aufwändig restauriert. Das Schloss wird seit 1905 von den Freiherren von Cramm bewohnt.

Westlich und nördlich des Westflügels der ehemaligen Burganlage liegt der im Jahre 2006 restaurierte Landschaftspark, der nach englischem Vorbild gestaltet wurde. Seltene Gehölze gruppieren sich um einen zentralen Teich auf dessen Halbinsel historische Grabmalreliefplatten um ein zentrales Denkmal herum Aufstellung fanden.

Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Schlosspark kann täglich bis zum Eintritt der Dunkelheit besichtigt werden.

Gut Walshausen

Sophie Charlotte Gräfin von Schwicheldt erwarb 1829 das Gut Walshausen für eine Kaufsumme von 26 500 Talern in Gold. Sie beabsichtigte hier den Bau eines sommerlichen Landsitzes, der neben dem Stadtpalais in Hannover die Möglichkeit eines zeittypischen gesellschaftlichen Lebens bot. Im selben Jahr beauftragte sie den hannoverschen Hofbaurat Georg Ludwig Friedrich Laves, Wirtschaftshof und Herrenhaus entsprechend der neuen Nutzung umzugestalten.

In der Formensprache des Klassizismus wurden die vorhandenen Wirtschaftsgebäude umgestaltet sowie ergänzt, das alte Herrenhaus abgebrochen und eine neue Villa errichtet, die in der Tradition Palladios nun dem Ganzen ein besonderes Flair verlieh. Zur Hofseite entsprach diese Neuanlage den Anforderungen an einen repräsentativen, allenthalben durchgestalteten Herrensitz. Zur Parkseite wurde jedoch viel Intimität und Korrespondenz mit den landschaftlichen Schönheiten der Umgebung entwickelt.

Die Erhaltungsmaßnahmen im Park von Gut Walshausen wurden von der Stiftung Historische Gärten in Niedersachsen gefördert.

Es ist ein ungewöhnlicher Park entstanden, der als Inszenierung der auf höchster Stelle sich erhebenden Villa angelegt wurde. Der unbekannte Planer nutzte hierfür eine schmale Talrinne, die bis dahin teils als Obstwiese und teils als Hudefläche gedient hatte. So war bereits ein kräftig geformtes Gelände vorhanden, das man mit einem Spazierweg erschloß, durch das aber auch ein Fahrweg führte, der an dem einen Ende als gemischte Allee u. a. aus Rotbuche, Platane, Ulme und Säuleneiche ausgebildet wurde.
Trotz kleiner Grundfläche und geringer Breite schuf man hier einen sog. zonierten Landschaftspark, der über einen Blumengarten vor dem Palmarium und dem Gewächshaus verfügte, in dem sich vor der Villa ein Pleasureground entwickelte und von diesem vorsichtig in die Landschaft übergeleitet wurde. Die an exponierter Stelle errichtete Bastion ermöglichte den wohl schönsten Blick in das Tal der vorbeifließenden Innerste. Die sich immer noch in Privatbesitz befindende Anlage blieb in wesentlichen Teilen erhalten. Die pflegebedürftige Substanz wurde in den letzten Jahren restauriert. Mittels eines umfangreichen Läuterungshiebes im Gehölzbestand, Teichentschlammung und teilweiser Wegeinstandsetzung konnte ein drohender Verfall gestoppt werden.

Der Garten steht in der Zeit vom 01.05. bis 31.10. am Freitag von 10 bis 18 Uhr für Besucher offen.

Kirche in Heinde

Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein gilt auch heute noch als einer der bedeutendsten Staatsreformer in der deutschen Geschichte. Am 8. Juni 1793 heiratete er in der Kirche zu Heinde Wilhelmine Reichsgräfin von Wallmoden-Gimborn. 

Im Heinder Kirchenbuch von 1793 steht unter der vierten Eintragung zu lesen:
" Am 8. Juni ist der Königl. Preußische Cammer Präsident des Herzogtumes Cleve, Herr Heinrich Friedrich Carl Frei Herr von Stein mit der zweyten Comtesse Tochter Sr. Exellence des Herrn Reichsgrafen von Wallmoden-Gimborn, Wilhelmine, Friederike, Reichsgräfin von Wallmoden-Gimborn, auf ein eingelieferte Concession vom Königl. Großbrit. und Churrstl. Braunschw. Lim. Consist zu Hannover abspue proclamatione
und dimissoriales vom Herrn D. Less als Ersten Hof Prediger und Consist Rat alhier Copuliret worden.
F. A. Lesher, Past. sen."

Das für Heinde wichtige Geschlecht von Wallmoden trat bereits im Jahre 1307 in die Heinder Geschichte ein. Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein hielt die Familie von Wallmoden fast den gesamten Grundbesitz in Heinde. Als das Adelsgeschlecht 1883 ausstarb, fiel das Heinder Gut durch Erbfolge an die Grafen von Kielmansegg.

Lavesbrücke

Seit Mitte 2005 sind die „Laves-Bauten“ im Mittleren Innerstetal durch ein besonders schönes Bauwerk ergänzt worden, der „Laves-Brücke“ bei Walshausen.

Die Brücke soll an den bedeutenden Klassizisten Georg Ludwig Friedrich Laves (1788-1864) erinnern, dessen Wirken im Mittleren Innerstetal vom Derneburger Laves-Pfad bis zu dem Laves-Gut Walshausen reicht. Die sogenannte Fischbauch-Konstruktion hat auch Laves bei dem Bau seiner Brücken verwendet.
1829 hatte Laves das Gut Walshausen im klassizistischen Stil umgebaut und einen englischen Garten angelegt.
Unterhalb des Laves-Gutes führte eine Holzbrücke in das Innerstetal, die über 100 Jahre eine viel genutzte wichtige Flussüberquerung sowohl für die Gutsherrschaft auf Walshausen als auch für die Bewohner der umliegenden Dörfer war.

Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts fiel diese beliebte Innerstebrücke den Fluten zum Opfer. Der Wunsch nach einer Wiedererrichtung beschäftigte seither immer wieder die Bevölkerung. Langjährige Bemühungen – ausgehend von Groß Düngen – führten schließlich zum Erfolg. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete die überregionale Publicity des Groß Düngener Weihnachtsmarktes und eine noch nie da gewesene Solidargemeinschaft im Mittleren Innerstetal.

2004 gestalteten acht Anrainer-Gemeinden gemeinsam mit ihren Vereinen und Verbänden, der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk ein außergewöhnliches großes Aufsehen erregendes Brückenfest. Von Rundfunk und Fernsehen begleitet demonstrierte man u.a. mit zwei provisorische Brücken - eine Panzerbrücke der Bundeswehr und eine Hängebrücke des THW - den Wert einer Flussüberquerung für die Bewohner des Innerstetales und für die Erholung der Allgemeinheit schlechthin.

Aus einer Vision wurde nach jahrelangen Bemühungen Realität.

Inzwischen wird diese Brücke nicht nur als einfache Flussüberquerung von den Menschen im Innerstetal genutzt; das besondere Bauwerk ist auch ein Ziel für viele Fuß- und Radwanderer von nah und fern.

Fachwerkhaus Groß Düngen

Am 19. August 1986 gründeten Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft Groß Düngen einen Kulturverein und begannen ein vom Verfall bedrohtes altes Fachwerkhaus für kulturelle Zwecke zu restaurieren. Die Vereinsgründer ahnten damals jedoch nicht, wie viele unzählige ehrenamtliche Stunden - trotz finanzieller Unterstützung durch die Sparkasse, der Gemeinde Groß Düngen, der Stadt Bad Salzdetfurth und dem Denkmalschutz - nötig waren, um das abbruchreife Haus zu dem zu machen, was es heute ist, ein kulturelles Kleinod in der Region.

Nicht nur das bunt gemischte Theaterprogramm mit bekannten Künstlern ist seit Jahren ein Insidertip , auch die kunsthandwerklichen Märkte am Palmsonntag und am Erntedanktag sind trotz wachsender Konkurrenz immer noch ein Renner. Auch die „Erzgebirgischen Hutzenstuben“ anlässlich des Weihnachtsmarktes zählen dazu. Die Atmosphäre in und um die 228 Jahre alten Mauern lockt nach wie vor unzählige Besucher nach Groß Düngen. Ein Novum ist mit Sicherheit das Angebot für Kinder. Unter fachkundiger Anleitung fördert der Kulturverein Kinder von 6 – 14 Jahren durch Laienspiel, kreatives Basteln, Märchen usw. und zwar ohne dass sie Mitglieder im Verein sein müssen.

Neben der aktiven Kultur hat der Verein ein Heimatmuseum im Obergeschoss eingerichtet. Die Schul- und Schneiderstuben sind besonders bei Schulklassen gefragt. Seit einigen Jahren gibt es im Dachgeschoss ein Ortsarchiv. Wissenswertes aus Vergangenheit und Gegenwart ist hier für die Bürger einsehbar und wird für die Nachwelt archiviert. Z.B. wird jährlich die RuBS gebunden, um späteren Generationen Informationen aus der näheren Umgebung zu erhalten. Gäste im Haus sind seit vielen Jahren die Chorgruppe Groß Düngen, die Kreisvolkshochschule und der ev. Frauenbund. Ein bunt gemischtes vielseitiges Angebot, das nur von vielen fleißigen ehrenamtlichen Händen geleistet werden kann.